- 01:40 h
- 160 m
- 150 m
- 577 m
- 694 m
- 117 m
- 6,31 km
- Start: Brenzikofen
- Ziel: Steffisburg
Dutzende von Bädern gab es einst im Kanton Bern. Namen wie Gurnigelbad oder Rohrimoosbad erinnern noch heute an diese alte Tradition. Der Badebetrieb jener Zeit hatte aber nichts zu tun mit heutiger Wellness. Da gab es weder lichtdurchflutete Badehallen noch raffinierte Sprudelbäder und ausgeklügelte Massagen. Die Gäste – viele davon kränkelten an Bleichsucht, Rheumatismus oder Nervenleiden – lagen einfach in grossen Badewannen. Aufgeheizt wurde das Wasser mit dem in diesen Gegenden reichlich vorkommenden Holz. Im Schnittweiter bei Steffisburg war ebenfalls ein solches «Bedli» in Betrieb. Es geht auf das 15. Jh. zurück. Das Kloster Interlaken hatte dort zunächst Weiher zur Fischzucht angelegt. Das gleichzeitig angelegte Bad für die Mönche ging später in private Hände über. Wegen der Ausschweifungen, die an solchen Stätten oft gang und gäbe waren, galt es zeitweilig als reichlich verrufen. Ende des 19. Jahrhunderts hingegen war aus dem Schnittweier ein seriös geführter Bade- und Luftkurort geworden. Heute wird das Areal nur noch als Gasthof und Reitschule genutzt. Man erreicht es von dem am zentralsten gelegenen Berner Dorf aus: Brenzikofen liegt unweit des geografischen Mittelpunkts des Kantons Bern (er befindet sich unterhalb der nahen Falkeflue). Von der Bahnstation führt ein Kiesweg parallel zum Bahngleis südwärts zum Campingplatz Wydeli, von dort geht es auf einem Asphaltsträsschen zur Strassenkreuzung an der Rotache. Hier lässt man den Verkehr hinter sich und folgt dem Lauf des Flüsschens durch den Wald. Seichte Stellen und tiefe Becken an der Rotache laden zum Spielen und Planschen, an heissen Sommertagen sogar zum Baden ein. Auf einem Steg geht es über das Gewässer, danach durch einen Hohlweg aufwärts. Alsbald rückt die idyllische Waldlichtung ins Blickfeld, an deren Ausgang das Schnittweierbad liegt. Dort zweigt ein Wiesenweg rechts von der Strasse ab und führt zur nahen Schnittweiterhöhe, die einen herrlichen Blick auf Schloss und Stadt Thun mit der markanten Niesen-Pyramide im Hintergrund bietet. Nach kurzem Abstieg über Muri erreicht man die ersten Häuser und bald darauf die Kirche von Steffisburg.
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